Wer mit einer autobegeisterten Begleitung den Hof der Werkskantine betritt, muss sich etwas gedulden. Porsche-Oldtimer sind ausgestellt, allenthalben blitzt das Chrom. „Ich habe noch nie so viele schöne Autos an einem Platz gesehen.“ Ok, können wir dann mal? Wir können und betreten eine an Industriedesign angelehnte Räumlichkeit, die bewusst mit Kantine assoziiert: sei es durch die Holztische, sei es durch die Theke, die Einblick in das Schaffen der Küche gewährt. Das Angebot der Speisen kommt denn auch hochklassig daher, die Karte ist vielseitig, auf Fleisch liegt ein Schwerpunkt. Mit Meet the Green sind vier Gerichte überschrieben, wobei noch weitere vegetarische Speisen zu finden sind. So etwa der klassische Handkäse oder die Linsenrahmsuppe, die dann vegan ist, wenn man die Wurst weglässt. Genauso machen wird das und starten mit der Linsensuppe in vegan, während wir das Hummer-Krustentier-Schaumsüppchen links liegen lassen. Eine gute Entscheidung: Hätte die Karte nicht mit allzu feinen Hauptgerichten gelockt, hätten wir einen Nachschlag geordert. Als weitere Vorspeise darf es dann aber der ausgezeichnet gebeizte Graved Lachs an Honig-Senfsauce mit Orangen-Fenchel-Salat und Kartoffelrösti sein. Im Hauptgang setzen wir auf die halbe Freiland-Ente mit Ingwer-Spitzkohl, Gnocchi und Orangenjus sowie das Rinderrückensteak vom Black Angus mit hausgemachten Pommes. Erste überzeugt nicht nur mit überraschend harmonischem Zusammenspiel der Beilage, sondern gilt für uns mit Fug und Recht fortan als die wohl zarteste Ente, die wir je verspeisen durften – null fettig, null trocken. Und das Rinderrückensteak? Auf den Punkt gebraten, dezent mit Salz und Pfeffer gewürzt, angemessen puristisch serviert mit separat gereichten nahezu perfekten Fritten. Eigentlich schon satt, gönnen wir uns noch eine Crème brûlée, wie sie sein muss: Crème und nicht Pudding unter gekonnt karamellisierter Zuckerkruste. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen kulinarisch nahezu perfekten Abend in einer Lokalität, die abseits der gängigen Viertel jeden zurückgelegten Kilometer wert ist.

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Küche: Deutsche Küche Frankfurt,
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